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Zhang Haiying beschäftigt sich in seiner Serie „Anti-Vice Campaign“ mit den Bestrebungen der chinesischen Regierung, dem Rotlichtmilieu den Garaus zu machen. Dabei geht es ihm nicht um eine Bewertung dieses Vorhabens, sondern vor allem um die Frage nach Repräsentation und Macht.
Mit seiner Malerei unterstreicht er, dass die Bilder, die ihm als Vorlage dienen, schon durch die Ästhetik der Massenmedien geprägt sind. Die charakteristischen Schlieren der Nachtaufnahmen von Videokameras bekommen in seinen Bildwelten ein fast abstraktes Eigenleben, die den verschämt ihr Gesicht verbergenden Prostituierten eine unwirkliche Schönheit verleihen. Mit kühlen Grautönen verleiht Zhang Haiying den Bildern den Anschein der Alltäglichkeit und Neutralität, erzeugt aber mit farbigen Akzenten einen Bruch. Hier bringt er subtil eine narrative Ebene ins Spiel, die von Menschen und deren Geschichte zu erzählen scheint, obwohl man die persönlichen Schicksale nur erahnen kann. Ohne anzuklagen, macht der Künstler deutlich, dass die Prostituierten stellvertretend für alle Menschen am Pranger stehen. Er legt die Doppelmoral einer Warengesellschaft offen, die jene verdammt, die keinen Ausweg sehen, als sich selbst zur Ware zu machen.
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